Remote Recruiting: Chance und Herausforderung zugleich
Corona hat unser Leben dauerhaft verändert und dafür gesorgt, dass es verstärkt virtuell stattfindet: Die große Liebe wird online gesucht und gepflegt, Konzerte und andere Events werden häufiger online gestreamt, Arbeiten im Homeoffice hielt in vielen Unternehmen Einzug. Die Suche nach dem Perfect Match geht also auch für Recruiter, die zuhause arbeiten, weiter — und zwar mit Remote Recruiting. In Definition ist damit die virtuelle, ortsunabhängige Personalgewinnung gemeint. Charakteristisch ist, dass der gesamte Recruiting-Prozess über Telefon- oder Videokonferenzen abläuft. Persönlicher Kontakt kommt in der Regel nicht zustande.
Lesen Sie, warum “Recruiting aus der Ferne” auch in Zukunft Thema sein wird und welche Vor- und Nachteile daraus entstehen. Mit unseren Tipps und der richtigen Recruiting-Software klappt die Umsetzung garantiert!
Inhaltsverzeichnis
- Warum auch in Zukunft Recruiting remote betreiben?
- Wie läuft Online Recruiting ab?
- 5 Tipps für Remote Recruiter: So gelingen virtuelle Begegnungen
- Geeignete Softwareunterstützung
Warum auch in Zukunft Recruiting remote betreiben?
Junge Nachwuchskräfte sind meist Digital Natives, die mit dem Internet aufgewachsen sind und moderne Kommunikation sowie Flexibilität erwarten. Hinzu kommt, dass die Suche nach hochqualifizierten Fachkräften Unternehmen zwingt, auch weit entfernt lebende Kandidaten in Betracht zu ziehen, die nicht bereit sind, für einen Job umzuziehen. Zudem gestalten Sie oder Ihre Recruiter Prozesse und Work-Flows noch komfortabler und beeinflussen damit auch die Candidate Experience auf positive Weise.
Auch — oder gerade — in Zeiten von Corona brauchen Unternehmen neue Mitarbeiter und deshalb Methoden, die keinen persönlichen Kontakt erfordern. Remote Recruiting oder Remote Hiring ist damit eine logische Konsequenz, die für Sie sowohl Chance, als auch Herausforderung zugleich ist und auch in Zukunft weiter eine Rolle spielt.
Chancen
- Sie stärken Ihr Image als moderner und verantwortungsbewusster Arbeitgeber.
- An- und Abfahrtswege entfallen, sodass Ihre Bewerber flexibler und damit schneller verfügbar sind.
- Um Reisekosten müssen Sie sich keine Gedanken machen.
- Sie erreichen mehr Bewerber in kürzer Zeit, die Time-to-hire wird reduziert.
- Neben weit entfernt lebenden Bewerbern ziehen Sie auch solche in Betracht, die weniger oder nicht mobil sind.
- Sie sprechen mit Kandidaten in ihrer gewohnten Umgebung, sodass sie weniger nervös sind und sich wohler fühlen.
- Sie sparen Aufwand in der Organisation und schließlich auch Kosten ein.
Herausforderungen
- Computer und Software funktionieren nicht immer zuverlässig.
- Sie verzichten im Jobinterview auf Details wie direkten Augenkontakt und Körpersprache.
- Bewerber und Kandidaten lernen Ihr Unternehmen erst einmal nur durch Ihre Erzählungen, Fotos und Videos kennen.
Wie läuft Online Recruiting ab?
Schritte, die im klassischen Recruitment im persönlichen Gespräch ablaufen, werden im Remote Recruiting durch verschiedene Methoden ersetzt: Video-Bewerbungen, mit denen sich Bewerber vorstellen, sind dabei eine moderne Ergänzung zu Bewerbungsunterlagen und bieten Ihnen einen authentischen ersten Eindruck. Mit standardisierten, auf Ihr Unternehmen zugeschnittenen Online-Assessments und -Tests zur Vorauswahl potenzieller Kandidaten klopfen Sie Talent und Qualifikation, soziale und kognitive Kompetenzen, oder analytische Fähigkeiten ab.
Interviews führen Sie statt vor Ort einfach über Live-Videokonferenzen mit gängigen Tools, wie Microsoft Teams, Zoom oder Skype. Sie sind weit verbreitet und Bewerber sind in der Regel mit der Nutzung vertraut. Insbesondere im Kontakt über verschiedene Zeitzonen hinweg, wie es häufig bei global tätigen Unternehmen der Fall ist, sind aufgezeichnete Interviews eine gute Methode: Senden Sie Kandidaten Fragen zu, die sie in einer vorgegebenen Zeit vor der Kamera beantworten. So stellen Sie zusätzlich eine Vergleichbarkeit her und bekommen die Möglichkeit, die Aufzeichnungen mit mehreren Personal-Verantwortlichen auszuwerten.
Mit passender Vorbereitung setzen Sie sogar virtuelle Probetage im Remote Recruiting um: Vermitteln Sie Kandidaten einen tieferen Eindruck Ihres Unternehmens, sowie Ihre Werte und Philosophie. Veranstalten Sie virtuelle Rundgänge oder lassen Sie Kandidaten kleinere Aufgaben aus Ihrem Tagesgeschäft absolvieren.
Ergänzend sind im Remote Hiring nach Vertragsschluss auch virtuelle Onboarding-Veranstaltungen denkbar. Organisieren Sie Meetings mit Ihrem Team und dem neuen Talent, stellen Sie Software und Zugänge rechtzeitig zur Verfügung und sorgen Sie für webbasierte Orte zum gemeinsamen Arbeiten an Aufgaben.
5 Tipps für Remote Recruiter: So gelingen virtuelle Begegnungen
- Prüfen Sie vor jedem digital geführten Job-Interview die benötigte Technik, damit PC, Software, Kamera und Headset einwandfrei funktionieren.
- Überlegen Sie vor Gesprächen genau, wie der Ablauf aussehen soll. Legen Sie sich alle Fragen zurecht, entscheiden Sie, wie Sie Ihr Unternehmen präsentieren und legen Sie fest, was Sie über die offene Position erzählen. So bleiben Sie und Ihr Gegenüber entspannt.
- Sorgen Sie für ein geeignetes Umfeld. Wählen Sie dazu einen neutralen Hintergrund, vermeiden Sie Störgeräusche und achten Sie darauf, dass Lichtquellen vor Ihnen positioniert sind.
- Um Bewerbern und Kandidaten ein möglichst authentisches Erlebnis im Remote Recruiting zu bieten, führen Sie ein lockeres, natürliches Gespräch. Eingeblendete Fotos und kurze Videos sorgen für Abwechslung und helfen dabei, das Image des Unternehmens zu unterstreichen.
- Schicken Sie Ihren Gesprächspartnern im Vorfeld eine Anleitung zu, wie diese an der Videokonferenz teilnehmen. So erwecken Sie einen professionellen Eindruck und vermeiden Störungen.
Geeignete Softwareunterstützung
Remote Recruiting funktioniert nur mit geeigneter Softwareunterstützung wirklich reibungslos. Eine Kombination aus verschiedenen Tools und Funktionen professioneller e-Recruiting-Software ist ideal.
Welche Tools sind nützlich?
Software für Videokonferenzen wird von zahlreichen Herstellern angeboten, seit 2020 sind viele hinzugekommen. Vermutlich nutzen Sie im Unternehmen schon Software wie Microsoft Teams, Zoom oder auch Skype. Auch Whereby, Jitsi, oder Go To Meeting sind gut geeignet und bieten einfachen Zugang zu virtuellen Besprechungsräumen. Da auch Messenger, wie WhatsApp und Facebook weit verbreitet sind, bieten Sie sich ebenfalls als nützliches Tool an.
Für Online-Assessments, Tests und andere standardisierte Abläufe gibt es entsprechende Anbieter. Achten Sie bei der Auswahl auf DGSVO-konforme, seriöse und aussagekräftige Inhalte.
Wie hilft Recruiting-Software?
Für den gesamten Prozess des (Remote) Recruitings ist funktionale Software unerlässlich. Beispielsweise veröffentlichen Sie Stellenanzeigen per Multiposting einfach auf Knopfdruck in zahlreichen Portalen und auf der eigenen Karriereseite. Daten aus Bewerbungsunterlagen erfassen Sie automatisch und in einheitlichen Datensätzen, die von allen am beteiligten Personen jederzeit abgerufen werden können.
Ihre Vorauswahl wird im Abgleich zwischen Anforderungen und Qualifikation durch Punkte-Ratings erheblich vereinfacht. Auch gewährleisten Sie zum Thema DSGVO im Recruiting jederzeit rechtssicher gespeicherte und verarbeitete Daten.
