Im Zeitalter der Digitalisierung sind traditionelle Methoden wie Stellenanzeigen in Zeitungen und das Versenden von Bewerbungsunterlagen per Post längst überholt. Heutzutage setzen Unternehmen auf moderne, digitale Rekrutierungsprozesse, um die besten Talente zu gewinnen und effizienter zu arbeiten.
Damit erleichtern sie einerseits Personalspezialisten ihre Arbeit, andererseits präsentieren sie sich auch als attraktive Arbeitgeber auf einem hart umkämpften Markt, der von Fachkräftemangel geprägt ist. Das Digital Recruiting spielt eine entscheidende Rolle dabei, qualifizierte Kandidaten zu identifizieren, gezielt zu erreichen und deren Bewerbungsprozess mobil, flexibel und möglichst barrierearm zu gestalten. In diesem Blogartikel betrachten wir die verschiedenen Methoden der digitalen Mitarbeitergewinnung, zeigen auf, welche Vorteile es für Ihr Unternehmen bietet und welche Herausforderungen Sie dabei bedenken sollten.

Inhaltsverzeichnis

1. Was ist Digital Recruiting – Definition:
2. Warum ist die Digitalisierung in der Mitarbeitergewinnung notwendig?
3. Effektive Maßnahmen für moderne Unternehmen
4. Die entscheidenden Vorteile der digitalen Personalbeschaffung zusammengefasst
5. Herausforderungen im Blick behalten

Was ist Digital Recruiting – Definition:

Digitales Recruiting, auch E-Recruiting oder Online Recruiting genannt, ist eine Form der Personalbeschaffung, die darauf ausgerichtet ist, den gesamten Bewerbungs- und Personalgewinnungsprozess zu digitalisieren. Das umfasst die Suche und Identifizierung potenzieller Kandidaten auf digitalen Plattformen, das Veröffentlichen von Stellenanzeigen auf Online-Jobbörsen, die Kommunikation mit den Bewerbern und die Verwaltung ihrer Daten. Von der ersten Kontaktaufnahme bis hin zur Einstellung bildet das System alle Schritte digital ab und ermöglicht so einen effizienten Überblick und eine reibungslose Abwicklung.

Warum ist die Digitalisierung in der Mitarbeitergewinnung notwendig?

Vor allem der Fachkräftemangel und der “War of Talents” in vielen Branchen Deutschlands haben dazu geführt, dass sich Unternehmen bei der Personalbeschaffung neu aufstellen müssen, um sich im Wettbewerb um die qualifiziertesten Kandidaten zu behaupten. Früher oft in der komfortablen Position, aus einem großen Pool an Bewerbern selektieren zu können, sehen sich Recruiter und Personaler heute einer umgekehrten Situation gegenüber: Die Anzahl der offenen Arbeitsstellen steigt stetig, während das Angebot an suchenden Fachkräften sinkt. Diese Verschiebung erfordert von Firmen nicht nur, ihre eigene Marke zu stärken, sondern auch proaktiv potenzielle Kandidaten für sich zu gewinnen.

→Das passive Veröffentlichen von Stellenanzeigen und Abwarten auf Bewerbungen ist nicht mehr ausreichend. Stattdessen müssen Betriebe gezielte Talentakquise betreiben, indem sie direkt auf vielversprechende Talente zugehen, maßgeschneiderte Kommunikationsstrategien einsetzen und den Bewerbungsprozess so ansprechend wie möglich gestalten. So können sie in einem umkämpften Markt sichtbar und attraktiv bleiben.

Effektive Maßnahmen für moderne Unternehmen

Das Digital Recruiting umfasst verschiedene Bereiche und Methoden, die sich im Zusammenspiel als besonders wirksam bei der Suche und Einstellung qualifizierten Personals erweisen. Im Folgenden werden wir einige zentrale Maßnahmen beleuchten, die Unternehmen implementieren können, um ihre Recruiting-Prozesse erfolgreich zu digitalisieren.

Karriereportale und Online-Jobbörsen im Rahmen der digitalen Personalbeschaffung nutzen

Durch die Veröffentlichung einer Stellenanzeige auf mehreren Jobportalen und Online-Jobbörsen können Betriebe signifikant ihre Sichtbarkeit und Reichweite erhöhen. Gleichzeitig erhalten sie die Möglichkeit, potenzielle Bewerber umfassend über Arbeitsbedingungen und die Unternehmenskultur zu informieren und somit aktiv für sich zu werben. Indem Unternehmen eine branchenspezifische Plattform wählen, können sie zudem die gewünschte Zielgruppe auf direktem Wege erreichen. Viele Portale bieten darüber hinaus nützliche Einblicke in die Performance der Stellenanzeigen, die Aufschluss über die Klickzahl und Anzahl der eingegangenen Bewerbungen liefern.

Einsatz von Social Media

Social Media Plattformen sollte man als wertvolles Instrument der digitalen Personalbeschaffung nicht unterschätzen. Es gibt Unternehmen die Gelegenheit, eine Zielgruppe zu definieren und ihr Einblicke in den Arbeitsalltag oder die Unternehmenskultur zu geben. Viele potpopoteenzielle Bewerber verbringen ihre Freizeit auf Social Media Plattformen und können sich dort unkompliziert über interessante Organisationen informieren. Hier liegt für Firmen die Chance, sich als sympathischer Arbeitgeber zu präsentieren und wissenswerte Informationen bereitzustellen.

Mit Mobile-Recruiting überzeugen

Angesichts der weitverbreiteten Nutzung von Smartphones und Tablets sollten die Inhalte der Stellenanzeige und Bewerbungsformulare mobilfreundlich gestaltet sein. Dies beinhaltet beispielsweise ein responsives Design der Website, schnelle Ladezeiten oder Auto-Fill-Funktionen. Durch die Optimierung des Bewerbungsprozesses für mobile Endgeräte können Kandidaten ihre Unterlagen einfach und von überall aus versenden, was die Anzahl der Bewerbungen wesentlich erhöhen kann.

Online Vorstellungsgespräche als Digital Recruiting-Strategie

Durch den Einsatz von KI Recruiting digital gestalten

Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine zunehmend wichtige Rolle im Bereich des Recruitings. Von KI getriebene Technologien ermöglichen es Unternehmen, viele Aspekte des Rekrutierungsprozesses zu automatisieren und dadurch ihre Effizienz zu steigern. Die Analyse von Bewerberdaten wie Lebensläufen und Qualifikationen ermöglicht es der KI, beispielsweise schnell zu erkennen, welche Kandidaten die gestellten Anforderungen für den Job erfüllen. Personalverantwortliche sparen so wertvolle Zeit, indem sie sich auf die vielversprechendsten Bewerber konzentrieren können, anstatt Stunden mit der Durchsicht von Unterlagen zu verbringen.

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Durch den Einsatz von KI können unbewusste Vorurteile im Rekrutierungsprozess minimiert werden, da Algorithmen objektiv Bewerberdaten analysieren können. Weiterhin können zum Beispiel KI-gesteuerte Chatbots häufig gestellte Fragen von Bewerbern beantworten, sie durch den Bewerbungsprozess führen und sogar erste Screening-Interviews durchführen.

Implementierung eines Bewerber-Tracking-Systems (ATS)

Ein Bewerber-Tracking-System oder auch System für digitales Bewerbermanagement ist eine der Grundlagen für die Digitalisierung des Recruitings. Es umfasst in der Regel den gesamten Recruiting-Prozess, indem es beispielsweise automatisch Bewerbungen erfasst, sortiert und bewertet oder auch die Kommunikation mit den Bewerbern unterstützt.

Recruiting Software nutzen

Mithilfe einer Recruiting-Software für Personalberater und Recruiter lasssen sich Stellenanzeigen verwalten, Bewerbungen filtern, Daten zentral speichern und allgemein das Management des Bewerbungsprozesses verbessern. Darüber hinaus bietet eine geeignete Software umfangreiche Analysefunktionen, die es ermöglichen, den Recruiting-Erfolg zu messen und kontinuierlich zu optimieren.

Die entscheidenden Vorteile der digitalen Personalbeschaffung zusammengefasst

Die Nutzung einer digitalen Recruiting-Strategie hat Vorteile, die sowohl für Unternehmen als auch für Bewerber erheblich sind:

• Für Bewerber bedeutet die digitale Transformation des Recruitings vor allem eine Vereinfachung im Bewerbungsprozess. Durch Online-Bewerbungsformulare, mobile Zugänglichkeit und digitale Kommunikationskanäle wie E-Mail und soziale Medien können sie einerseits Informationen zum Betrieb leichter recherchieren und sich andererseits flexibel und schnell auf Positionen bewerben. Eine zeitnahe Reaktion auf die eingegangenen Bewerbungen führt zudem dazu, dass Bewerber die Firma positiv wahrnehmen und sich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für sie entscheiden.
• Online-Jobbörsen, soziale Netzwerke, professionelle Online-Communities und Plattformen für digitales Networking erweitern die Reichweite signifikant und ermöglichen es Unternehmen, mit potenziellen Kandidaten in Kontakt zu treten, die sonst außerhalb der Reichweite wären. Firmen erhöhen damit die Wahrscheinlichkeit, hoch qualifizierte und spezialisierte Kandidaten zu gewinnen, die genau zu den Anforderungen des Betriebs passen.
• Die Nutzung digitaler Kanäle eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, eine wesentlich breitere und geografisch ungebundene Zielgruppe zu erreichen. Dadurch können sie nicht nur lokale Bewerber, sondern auch internationale Talente erreichen. Besonders in Branchen mit akutem Fachkräftemangel ist das von großem Vorteil. Zusätzlich ermöglichen digitale Recruiting-Strategien den Unternehmen, gezielt auf spezifische Fachgebiete oder Nischenmärkte zuzugreifen, die in ihrem lokalen Umkreis möglicherweise nicht vorhanden sind.
• Das manuelle Sichten und Durchforsten von Bewerbungsunterlagen sowie deren Verwaltung ist für Recruiter und Personalberater ein sehr zeit- und kostenintensiver Prozess. Durch den Einsatz einer E-Recruiting-Software, die diese Vorgänge übernimmt, können Firmen sowohl den Arbeitsaufwand als auch die damit verbundenen Kosten erheblich verringern. Zudem baut die Software einen Talent-Pool auf, aus der Unternehmen geeignete Kandidaten für zukünftige Stellenbesetzungen aktiv auswählen können.

Herausforderungen im Blick behalten

Trotz der vielen Vorteile, die eine digitale Mitarbeitergewinnung mit sich bringt, stehen Unternehmen auch vor speziellen Herausforderungen. So erfordert die Einführung von E-Recruiting-Systemen zunächst eine Investition in Technologie und möglicherweise eine Schulung der Personalverantwortlichen. Diese Investitionen zahlen sich jedoch aus, da digitales Recruiting langfristig effizienter und kostengünstiger ist als traditionelle Methoden.

Zudem kann die Automatisierung von Entscheidungen auf KI-Basis dazu führen, dass Bewerbungen aussortiert werden, die für den Recruiter oder Personaler interessant gewesen wären. Obwohl KI-Systeme in der Lage sind, Bewerbungen nach bestimmten vordefinierten Kriterien zu bewerten und zu sortieren, können sie gelegentlich potenziell vielversprechende Kandidaten übersehen, die nicht genau in die vordefinierte Kategorie passen. Daher bleibt das menschliche Urteilsvermögen ein entscheidender Faktor im Rekrutierungsprozess.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Datenschutz und die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die Daten der Bewerber sicher speichern und verarbeiten, um Vertrauen zu schaffen und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

→	Und schließlich erfordert die digitale Personalbeschaffung eine kontinuierliche Optimierung und Anpassung der Systeme an neue Technologien und Marktanforderungen. Unternehmen sollten regelmäßig überprüfen, ob ihre Recruiting-Strategien und -Tools noch zeitgemäß und effektiv sind.